1.Tag:

Um 8:40 Uhr standen alle 32 Schüler/innen und die drei Lehrpersonen Herr Grob, Herr Isepponi und Frau Rieder am Bahnhof in Zizers bereit. Man hätte denken können, dass diese Gruppe einen längeren Urlaub geplant hat, wenn man sich das Gepäck anschaute. Weit gefehlt; Eine Woche Klassenlager stand auf dem Programm. Das kleine Dorf Soazza im Misox bildete das Ziel. Kurz vor dem Mittag kam der Extrabus dort an. Über den Bsetzisteinboden ratterten die Rollkoffer, die Taschen wurden auf den Buckel gepackt und so marschierte die Bande zur Zivilschutzanlage, die für die nächsten Tage ihr Zuhause sein wird.

Die Begeisterung hielt sich in Grenzen, als die Jugendlichen sahen, wo sie schlafen werden, doch wenn die Motivation am Tiefpunkt ist, kann es ja nur noch besser werden.

Nach dem Mittagessen aus dem Rucksack, welches auf dem nahegelegenen Spielplatz eingenommen wurde, gab es eine kleine Erkundungstour, erst geführt, dann in Kleingruppen als Bilderrätsel.

Die Motivation, die inzwischen etwas angestiegen war, sank rasant als mitgeteilt wurde, dass es erst ab dem nächsten Tag warmes Wasser geben würde und somit entweder kalt, gar nicht oder in einem etwas entfernten Gebäude geduscht werden konnte.

Beim Spaghettikochen stieg das Stimmungsbarometer wieder an. Appetit hatten die jungen Leute und zwar so sehr, dass Frau Rieder nochmal Nachschub aufsetzen musste. Auch die selbstgebackenen Kuchen von Lea und Chiara waren ratzfatz weggeputzt.

Nach dem Abwasch wurde am Filmprojekt, welches vor dem Essen eingeführt worden war, gearbeitet. Ziel würde es sein, bis Ende Woche einen Werbefilm über das Dorf zu erstellen.

Die Dämmerung hatte längst eingesetzt als jene, die den anstrengenden Weg auf sich nehmen wollten, um eine warme Dusche zu bekommen, sich mit Taschenlampen in Begleitung von Herrn Grob auf den Weg machten. Erst sehr spät kehrten sie wieder zurück und erzählten von abenteuerlichen Geschichten…

Die Nacht war kurz und nur wenig erholsam.

2. Tag:

Nach dem Frühstück packte jeder sein Lunchpaket zusammen und schon konnte es losgehen. Auf dem Programm stand Wald- beziehungsweise Feldarbeit. Der Gemeindearbeiter führte die Truppe mit Herr Isepponi und Herr Grob den Hang hinauf an welchem alle Ginsterpflanzen ausgerissen werden sollten. Als Frau Rieder dazu stiess, sie hatte noch die Küche fertig aufgeräumt und für den nächsten Tag eingekauft, waren alle fleissig bei der Arbeit.

Schon bald war es Zeit für die wohlverdiente Mittagspause. Das Wetter war gnädig, so dass das Picknick richtig gemütlich war.

Am Nachmittag stand Heuen auf dem Programm. Die eine Gruppe machte sich um 14:30 Uhr mit Frau Rieder auf den Weg nach unten, um am Filmprojekt weiterzuarbeiten. Angekommen in der Unterkunft, erwartete sie die Hiobsbotschaft; auch heute wird es kein warmes Wasser geben. Etwas genervt wagten sich trotzdem einige unter die Dusche, bevor sie im Dorf am Werbefilm weiterarbeiteten.

Jene, die später warm duschen wollten, wurden von Herr Isepponi zum Sportplatz gefahren.

Zum Abendessen gab es Riz Casimir. Zum Dessert wurden die noch verbleibenden Kuchen von Lea und Aurelia aufgegessen. Im Anschluss wurden Gesellschaftsspiele gespielt oder einfach in der Turnhalle etwas relaxed.

Um 21:30 machte Herr Grob mit jenen, die Lust hatten einen Abendspaziergang bis 22:00. Um 23:00 war Nachtruhe.

3. Tag:

Nach dem Frühstück, haben alle an ihren Filmprojekten gearbeitet. Manche mussten noch etwas Filmen, die anderen haben bereits angefangen zu schneiden.

Um 10:00 ging es weiter mit dem Arbeiten für die Gemeinde. Am Mittag zeigte sich die Sonne wieder und so kamen die fleissigen Jugendlichen rasch vorwärts. Entsprechend früh kamen sie zur Unterkunft zurück. Die Spannung, ob am Abend endlich warmes Wasser laufen würde, blieb bestehen. Niemand der Arbeiter und Verantwortlichen wollte sich diesbezüglich klar äussern. In der Küche wurde fleissig gearbeitet, als die Herren die frohe Botschaft überbrachten, dass es am Abend endlich klappen würde mit dem warmen Wasser. Ein tosender Applaus brach in der Küche aus, doch wirklich überzeugt würden die Kids erst sein, wenn sie es sehen.

Erst mal gab’s aber Abendessen. Wahnsinn, was die Bande alles verdrückt hat. Frau Rieder musste schon wieder Nachschub auftischen, obwohl die Kochgruppe bereits mehr als berechnet gekocht hatte.

Zum Duschen und Abwaschen war zwar etwas warmes Wasser da, aber es lief nur spärlich aus dem Hahn. Naja, immerhin.

Ausklingen liessen einige den Abend mit Gesellschaftsspielen, bei denen sie es echt lustig hatten. Herr Isepponi und Herr Grob liessen sich diesen Spass nicht entgehen.

Und schon gehörte ein weiterer Tag der Vergangenheit an.

4.Tag:

Ein Morgenspaziergang für alle stand heute als erstes auf dem Programm. Nur Frau Rieder konnte sich drücken, da sie in dieser Zeit das Frühstück für alle vorbereitet hat. Draussen stürmte es und war eisig kalt, so dass der Spaziergang kurz gehalten wurde und alle sich aufs Frühstück in der Wärme freuten.

Um 9:30 Uhr kämpfte sich die ganze Schar zur Posthaltestelle vor, wo es noch immer eisigkalt stürmte. Sogar die Lehrer wurden fast weggepustet.

Nach knapp eineinhalb Stunden Bus- und Zugfahrt, kam die Abschlussklasse in Locarno an. Das Schwimmbad, was das Ziel des Grossteils der Gruppe war, war recht gross und hatte zahlreiche Angebote: Rutschbahnen, ein Thermalbecken, ein Innenbad, Aussenbäder, ein Restaurant und so weiter. Jede/r konnte sich dort zwei Stunden lang vergnügen, was echt Spass machte.

Wieder zurück am Bahnhof stiessen auch jene, welche nicht im Bad gewesen waren wieder dazu. Mit Schrecken wurde festgestellt, dass der Zug trotz Reservation sowas von voll war, dass jeder sich nur mit Ach und Krach irgendwo in einen Wagen würden konnte. Von Haltestelle zu Haltestelle wurde es noch enger und auch im Postauto ging es im gleichen Stil weiter. Das Ankommen in Soazza war eine echte Erleichterung. Herr Isepponi verkündete, dass es zum Abendessen Pizza gibt und schon bald sassen alle im Restaurant. Das zuvor von Lea, Breilin und Frau Rieder vorbereite Schoggimousse wurde im Speisesaal der Zivilschutzanlage im Nu verdrückt. Dann startete der offizielle Spieleabend, bei welchem, zum Glück nur im Spiel, einige ihr Leben lassen mussten. Bis spät abends wurde gespielt, gelacht und gechillt. Um Mitternacht gab es noch eine kleine Geburtstagsfeier für William, der seinen 16.Geburtstag feiern durfte. Irgendwann nach 1:00 Uhr krochen auch die Letzten in die Federn.

Tag 5:

Der letzte Tag war angebrochen. Drei Mädchen hatten sich für den Morgensport angemeldet und sollten von Frau Rieder um 6:55 Uhr geweckt werden. Allerdings schaffte sie das nur bei zwei Damen, die dritte war unmöglich wachzukriegen. Der ganze Schlafsaal war inzwischen wach geworden, mit Ausnahme des besagten Mädchens. Also wurde sie schlafen gelassen, so dass auch die anderen nochmal für eine halbe Stunde die Augen schliessen konnten. Als die anderen aufstehen mussten, wurde sie zum Glück auch endlich wach.

Die Lunchpakete wurden heute vor dem Frühstück gemacht, damit die Resten noch aufgebraucht werden konnten.

Jeder und jede bekam nun ein Ämtli, welches mit Putzen oder Aufräumen zu tun hatte. Da alle extrem fleissig und sauber arbeiteten, war die Unterkunft in kürzester Zeit sauber, sodass schon früher als geplant auf dem Spielplatz zu Mittag gegessen und der Bus auch auf eine Stunde früher bestellt werden konnte. Entsprechend war auch die Ankunft zu Hause eine Stunde früher als geplant.

Und so gehört das Lager der dritten Oberstufe bereits wieder der Vergangenheit an. Es war herausfordernd, arbeitsintensiv, lehrreich, bereichernd, kreativ, humorvoll und zusammenschweissend. Somit also erfolgreich und zielführend.

Geschrieben von L. Zinsli und S. Rieder